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Wir waren frei von Keah Rieger

  • Autorenbild: Sara Malek
    Sara Malek
  • 21. Nov. 2024
  • 2 Min. Lesezeit

Wir waren frei von Keah Rieger

Ich liebe Dystopien. Deshalb musste ich Keah Riegers "Wir waren frei" lesen. Sie hat das Buch selbst veröffentlicht (das heißt ohne Verlag) und hat es 2023/24 damit in die Longlist des SelfPublishing Buchpreises geschafft. Umso neugieriger war ich.


Und ich kann gleich vorweg sagen, es hat sich gelohnt!













Worum geht´s in "Wir waren frei"?


Die Geschichte ist vorwiegend aus der Sicht von Vinnie geschrieben. Sie ist sechzehn Jahre alt und wird bald heiraten. Im Unterschied zu unserer heutigen Welt, sucht man sich auf Lex aber seinen Partner nicht selbst aus, sondern dieser wird einem von der Regierung zugewiesen. Denn ...


"Der Staat täuscht sich nicht."

Dieser Satz ist es, der uns das ganze Buch lang begleitet. Lex ist ein künstlich geschaffener Kontinent, auf dem die Menschen in Frieden und weit weg vom Rest der Welt leben können. Nachdem diese durch Kriege vollkommen zerstört wurde, ist es auch anders nicht möglich. Oder etwa doch?

Als Vinnie eines Tages ein verbotenes Schriftstück findet, ändert sich in ihrem perfekten Leben einfach alles.


Welchen Preis darf Sicherheit haben? Was würdest du für deine Freiheit tun?


Für mich sind das die zentralen Fragen, die am Ende zurückbleiben. Der Leser darf sich diese selbst beantworten. Auf Lex steht jedenfalls die Sicherheit der Bewohner an oberster Stelle. Dafür muss sich die Bevölkerung so einiges gefallen lassen.


"Sicherheit ist eine Illusion. Jede Sicherheit ist zerbrechlich. Alles kann sich jederzeit ändern, was heute noch Gültigkeit hat, kann morgen schon längst vorbei sein. Wir haben uns so sicher gefühlt in unserem Wohlstand, in unserer schönen kleinen Blase, in der uns Gewalt und Armut und Klimawandel nichts anhaben konnten ... Wir waren so dumm."

Während Vinnie ihr Leben auf Lex bestreitet, erfahren wir auch viel über Paul, der circa siebzig Jahre zuvor die Umsiedlung auf den künstlichen Kontinent miterlebt hat. Der Wechsel zwischen den beiden Perspektiven macht eine perfekte Mischung. Nach und nach fängt man an, die Zusammenhänge zu verstehen und gemeinsam ergibt alles ein schockierendes Bild.


Eine ausgezeichnete Dystopie


Keah Rieger zeigt in ihrem gesellschaftskritischen Roman ein meiner Meinung nach nicht gerade unrealistisches Bild einer nur scheinbar glücklichen Gesellschaft. Bis auf den künstlichen Kontinent vielleicht, könnte das tatsächlich so stattfinden in einer möglichen Zukunft. Die Handlung ist gut durchdacht und die Thematik auf geschickte Art und Weise bearbeitet.


Fazit


Wer innere Monologe nicht mag, wird sich womöglich an der einen oder anderen Stelle schwer tun. Über weite Strecken des Buches befinden wir uns direkt in Vinnies Kopf, oft drehen wir uns dabei im Kreis und sie wiederholt die gleichen Gedankengänge. Das war aber auch schon mein einziger Kritikpunkt.

"Wir waren frei" ist eine kurzweilige, interessante Dystopie mit einem Ende, das man nicht erwartet. Die Entwicklungen sind rasant und dramatisch. Eins folgt aufs Andere. Es bleibt spannend bis zum Schluss.

Die Seiten wurden immer weniger und ich habe mich gefragt, wie mich hier bald der Schluss erwarten kann? Aber er kann. Und es trifft einen, wie ein Schlag. Ich habe euch gewarnt.


Viel Spaß beim Lesen,

bis bald, Sara.

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