Malnata von Beatrice Salvioni
- Sara Malek

- 19. März
- 2 Min. Lesezeit

Rezension unbezahlte Werbung
In dieses Buch habe ich mich gestürzt, ohne zu wissen, worum es geht. Umso neugieriger war ich.
Das Cover hat mir schon verraten, dass es womöglich um ein aufmüpfiges Mädchen geht. Außerdem habe ich das Buch von einer Freundin ausgeliehen, die gerne feministische Bücher liest, also hatte ich schon eine gewisse Vorstellung, in welche Richtung es gehen könnte.
Den Titel habe ich aber erst verstanden, als ich angefangen habe zu lesen. Dann musste ich fast lachen, dass ich es nicht vorher begriffen habe, da ich gerade italienisch lerne.
Worum geht's?
Dieser Abschnitt könnte Spoiler enthalten. Wer das nicht möchte, bitte zum nächsten Abschnitt wechseln.
Die Malnata ist ein Mädchen, das sich nicht an die Regeln hält. Das nicht brav ist und dem die Konventionen der Kriegszeit nichts bedeuten. Sie macht, was sie will und erinnert damit sehr stark an Figuren wie Pippi Langstrumpf oder auch die Protagonistin aus Elena Ferrantes "Meine geniale Freundin", Lila.
"Ich will nicht mehr brav sein"
"Wir haben vor niemandem Angst. Vergiss das nie. Vor niemandem."
Wir begleiten die Protagonistin, Francesca, wie sie sich mit ihrer wachsenden Freundschaft zur Malnata zu einem mutigen und oftmals auch aufmüpfigen Mädchen entwickelt und so ihren eigenen Weg findet. Aus diesem Grund würde ich die Geschichte in die Kategorie "Coming of Age" einordnen.
Der Stil
Beatrice Salvioni beschreibt in ihrem Buch ziemlich realistisch die Situation der Menschen, aber vor allem der Frauen im Italien der 1930er Jahre.
Gleich auf der ersten Seite musste ich schlucken und zugegebenermaßen war mein erster Gedanke: "Oh nein!" Ich dachte, ich würde dieses Buch nicht aushalten. Und es ist wahr, das Buch ist hart. Salvioni erzählt mit so einer brutalen Realität, fast emotionslos und trocken. Aber gerade das verleiht ihren Worten so viel Macht. Es ist wie es ist, hier wird nichts schöngeredet.
"Zu schubsen und zu kämpfen, mit den Knien über den matschigen Boden zu rutschen und zu spüren, wie der schwarze Schlamm mir durch die Finger hindurchsickerte und in den Haaren klebte, machte mich zu einem Wesen aus Fleisch und Blut, aus Knochen und blauen Flecken. Aus Ecken und Kanten und Schreien. Ich war lebendig."
Es sind kraftvolle Worte, die die Autorin verwendet. Gewaltvoll, so wie das Leben.
Die Message
Die kann sich natürlich jeder selbst herauslesen. Bestimmt findet jeder in diesem Buch seine eigene, ganz persönliche Botschaft. Mir hat das Ausbrechen aus den Normen gefallen. Für mich sagt das Buch: Glücklichsein ist wichtiger als normal zu sein, nur braucht es mehr Mut.
Fazit
Trotz des vielen Lobs muss ich gestehen, dass ich eher schwer ins Buch hineingefunden habe. Ich habe lange gebraucht, um mit den Figuren warm zu werden. Die Erzählungen zum Kriegsgeschehen haben mich immer wieder rausgebracht. Es gab auch Abschnitte, die mich teilweise gelangweilt haben. Ein paar Seiten habe ich nur überflogen, doch es hat sich gelohnt. Am interessantesten fand ich die Beziehung der Protagonistinnen zueinander. Diese kommt beim Fortschreiten des Buchs stärker heraus, also dranbleiben.
Wie hat es euch gefallen? Ich freue mich, von euch zu hören.
Bis dahin, lest weiter!





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