top of page

Selbstzweifel bei Schreibenden

  • Autorenbild: Sara Malek
    Sara Malek
  • 28. Juli
  • 3 Min. Lesezeit
Selbstzweifel bei Autoren

Selbstzweifel treten wohl in jedem Leben irgendwann einmal auf. Dazu muss man kein Autor, keine Schriftstellerin oder gar kreativ sein. Diese Zweifel kann es in jedem Bereich geben und sie sind ganz normal. Manche Menschen können besser damit umgehen, deshalb sieht man es ihnen nicht an. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass auch sie ab und zu Selbstzweifel haben.


Kreativität und Zweifel


Gerade im Bereich der Kunst spielen aber Selbstzweifel eine besondere Rolle. Jeder Künstler kennt es. Die Frage ist nicht, wie man diese Zweifel verhindern kann, sondern wie wir damit umgehen können. Denn es wäre zu schade, wenn unsere Kreativität dadurch gehemmt werden würde.

Man muss sich mal vorstellen: Stephen King wollte sein erstes Werk wegwerfen. Angeblich hat seine Frau es aus dem Papierkorb gerettet. Wer weiß, vielleicht hätten viele großartige Autorinnen ihre Werke nicht veröffentlicht, wenn sie ihren Zweifeln nachgegeben hätten?


Wieso Selbstzweifel?


Für Autoren ist es ganz normal, ab und zu mal Selbstzweifel zu haben. Je weniger eine Autorin schon veröffentlicht hat, umso größer können diese Zweifel sein. Sie können so groß sein, dass man sich nicht einmal traut, das Geschriebene der besten Freundin zum Lesen zu geben. Wieso?

Eigentlich ist das ja auch ganz logisch. Immerhin ist jede Art von Kunst (und dazu gehört nunmal die Schriftstellerei) ein Ausdruck unseres Selbst, also ein Teil von uns selbst. Ein Teil, den oftmals noch niemand zuvor an uns erlebt hat. Diese Seite zu offenbaren ist beängstigend! Denn seien wir mal ehrlich, Menschen geben gerne ihr Urteil ab, auch über Dinge, von denen sie nichts verstehen. Im Zeitalter des Internets ist dies sogar ärger als je zuvor. Vielleicht wird das eigene Werk zerrissen? Vielleicht gefällt es nicht?

Ja, vielleicht ... Aber was wir lernen müssen, mit jedem Stück, das wir von uns preisgeben: Es geht dabei überhaupt nicht um uns selbst, sondern um ein Stück Papier und Text.

Das Urteil der Menschen geht uns in Wahrheit sowieso nichts an. In der Kunst sieht jeder Mensch nur Anteile von sich selbst, denn den Rest versteht er sowieso nicht. Niemand kann in den Künstler hineinschauen, sondern nur seine eigenen Erfahrungen im Spiegel der Kunst reflektieren.

Es wird immer jemanden geben, dem das Geschriebene nicht gefällt. Aber vielleicht gibt es Menschen, die es lieben werden?


Übung macht den Meister


Zuletzt muss noch gesagt sein, dass die Schriftstellerei auch (!) ein Handwerk ist. Wer würde von einem Maler erwarten, dass sein allererstes Gemälde ein Meisterwerk wird? Vielleicht kommt das irgendwo auf der Welt irgendwann so vor, aber es ist definitiv nicht die Regel. Meist lesen wir von Autoren ein "Debüt", das jedoch lange nicht das erste Werk ist. Meist liegt ein sehr weiter Weg vor der ersten Veröffentlichung (so auch bei mir). Es ist also ganz normal, zu Beginn negative Kritik zu bekommen. Die Vorstellung vom Schreiben (die mehr Menschen haben, als man glauben mag) ist immer einfacher, als das Schreiben selbst. Das wissen aber nur diejenigen, die es schon probiert haben (was weit weniger Menschen sind).

Wenn ich heute mein erstes Manuskript lese, muss ich schmunzeln. Damals dachte ich, es wäre Gold wert. Jetzt sehe ich das Ganze mit einem etwas professionellerem Blick. Und das ist auch alles okay so. Die Begeisterung soll ja auch von Anfang an da sein, wo bliebe sonst der Spaß?


Sich überwinden


Der wichtigste Schritt als Schriftsteller ist die Überwindung. Irgendwann muss man das Geschriebene loslassen. Man muss es jemandem zeigen, ansonsten wird es für immer sein Dasein in irgendeiner Schublade fristen. Wie schade!

Zuerst zeigt man es den Eltern, einer Freundin, Menschen, denen man vertraut. Menschen, die einem sanfte Kritik zukommen lassen. Das ist wichtig, damit man nicht gleich entmutigt wird. Denn es wird der Zeitpunkt kommen, an dem man den Text an fremde Menschen weitergibt, sei es ein Verlag, eine Agentur oder ein Testleser. Die Nervosität, die damit einhergeht ist völlig normal und zeigt nur, wie wichtig uns das Schreiben ist. Aber es ist auch wichtig, es einfach zu tun. Denn es gibt nichts, worauf man ab einem gewissen Punkt noch warten könnte.


Mit Kritik umgehen


Sobald der Text in fremde Hände kommt, erhält man wahrscheinlich auch schon die erste ernsthafte Kritik. Dinge, die vielleicht auch weh tun. Kritikpunkte, die hart sind, die man nicht gerne hört. Aber gerade diese sind die wichtigsten! Denn sie helfen einem enorm, um sich weiterzuentwickeln, wenn man sie richtig annimmt.

Das Thema Kritik ist sehr umfangreich, deshalb gehe ich darauf gerne separat in meinem nächsten Beitrag ein.


Bis dahin wünsche ich euch viel Spaß beim Schreiben.

Sara

Kommentare


bottom of page