Der Kampf ums erste Buch und wie man es endlich fertigstellt
- Sara Malek

- 25. Sept. 2024
- 3 Min. Lesezeit

So viele kennen es: Du hast eine Idee für dein erstes Buch, die dir schon seit Jahren im Kopf herumschwirrt und hast endlich die Kraft gefunden, sie zu Papier zu bringen. Dann schreibst du und schreibst und schreibst, doch dein Buch wird niemals fertig. Denn du wirfst ständig alles über den Haufen, fängst von vorne an, bist wieder unzufrieden damit und frustriert, weil du keinen Zentimeter vorwärts zu kommen scheinst.
Wer kennt es nicht?
Den letzten Satz habe ich übrigens absichtlich so formuliert. Du scheinst nicht vorwärtszukommen, doch das stimmt nicht! Mit jedem geschriebenen Absatz, jedem beendeten Kapitel entwickelst du dich weiter und das ist auch der Grund, wieso dir am Ende nichts davon mehr gefällt und du alles wieder neu schreiben möchtest.
Ich kann dich beruhigen: Es geht ganz ganz vielen neuen Schreibenden so! Es ist dein allererstes Projekt und dein erstes Buch! Das wird nicht perfekt sein. Das ist es nie ...
Diese eine wichtige Geschichte
Ich habe in den letzten Jahren beobachtet, dass es ganz viele neue Autoren und Autorinnen gibt, die diese eine Geschichte aus ihrem Kopf schreiben möchten. Diese eine Geschichte, die ihnen so am Herzen liegt, die so wichtig ist. Das ist absolut verständlich. Mir ging es nicht anders! Ich habe an dieser einen Geschichte jahrelang geschrieben ... fast zehn Jahre lang.
Meist ist diese besondere Geschichte so wichtig, weil sie viele autobiografische Elemente enthält und weil wir selbst Vieles darin verarbeiten wollen. Leider ist es aber auch so, dass gerade dieser Umstand uns davon abhält, das beste Buch zu schreiben oder jemals zufrieden damit zu sein. Weil wir spüren, dass sie nie gut genug sein kann, um andere so zu berühren wie uns selbst. Diese Geschichte wird unseren Erlebnissen nie gerecht werden können.
Es gibt nur einen harten Ausweg
Leider. Und es tut mir leid, das sagen zu müssen, aber es führt oft kein Weg drumherum. Manchmal ist es besser, die Geschichte gehen zu lassen und uns von den Fesseln zu lösen, die das erste Buch niemals fertig werden lassen. Es ist hart, aber ich verspreche dir, dass es auch sehr befreiend ist!
Bei mir war es so, dass ich eine neue Idee hatte, die reine Fiktion war. Sie war eines Tages einfach da. Ich wollte ein Buch daraus schreiben und habe es innerhalb von drei Monaten fertig geschrieben, obwohl ich zu der Zeit zwei Babys zu Hause hatte! Das war ein tolles Gefühl, nachdem ich jahrelang an dieser einen wichtigen Geschichte gesessen habe.
Bedeutet das, dass man niemals etwas aus seinem eigenen Leben schreiben kann? Nein! Natürlich nicht! Jeder Autor und jede Autorin bearbeitet in ihren Büchern auf die eine oder andere Weise ihre eigenen Erlebnisse und Elemente ihrer eigenen Biografie. Das geht auch gar nicht anders. Selten ist es diese eine wichtige Geschichte, die veröffentlicht wird und dann auch noch erfolgreich ist.
Ohne Fesseln das erste Buch schreiben
Es ist auf jeden Fall einen Versuch wert, diese eine Geschichte beiseite zu legen und sich von den Fesseln zu lösen, zumindest für den Moment. Wenn es nicht klappt, kann man immer wieder zurückkehren. Im Zeitalter der Computer kann man alles für später speichern. Die geschriebenen Zeilen sind geduldig und gehen nicht verloren.
Ein Maler kann nicht mit Fesseln malen, ein Musiker kann keine Musik machen. Und ein Autor kann ohne Fesseln auch viel viel besser und freier schreiben.
Alle, die an der ersten Geschichte feststecken, bitte probiert es und lass zumindest für einen Moment los. Es zahlt sich aus!
Der Spaß am Schreiben
Du wirst sehen, wie der Spaß am Schreiben zurückkehrt! Gerade zu Beginn einer Autorenkarriere ist das so wichtig. Das ist die Zeit, in der wir unseren Stil, gewissermaßen unsere Stimme finden. In der wir herausfinden, was wir eigentlich schreiben wollen und außerdem erlernen wir das Handwerk.
Am Anfang ist der Spaß am Schreiben das wichtigste überhaupt!
In diesem Sinne, schreibt weiter und hinterlasst mir einen Kommentar:
Geht es dir auch so mit dieser einen wichtigen Geschichte?
Bis bald, Sara



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